Mengenregelung Mich

_IMG_384707.07.16 Am gestrigen Abend haben wir uns nochmals intensiv mit dem Thema Milchmarkt und Mengensteuerungsmodell beschäftigt. Als Referenten hatten wir den unabhängigen Milchmarktexperten Dr. Markus Fahlbusch vor Ort im Landvolkhaus.

Er führte mit einer Marktanalyse ins Thema ein und kam dann zur geplanten Funktionsweise des European Milk Board . Im Kern ist uns die geplante Funktionsweise klarer geworden, es bleiben jedoch viele grundsätzliche Fragen offen. Als Kernprobleme nannte Fahlbusch das Finden eines geeigneten Indexes, der die Kostensituation auf den Betrieben passend beschreibt und das zielgenaue Treffen des Zeitpunktes der Markteingriffe. „Wenn das nicht genau passt, bewirkt der Eingriff genau das Gegenteil von dem, was er soll“, so Fahlbusch. Eine wesentliche Erkenntnis ist, das die  Situation auf dem Weltmarkt der zentrale Einflussfaktor für die Agrarmärkte ist.

Milch#

Der Vortrag wurde im Anschluss ausgiebig diskutiert, nach Lösungsmöglichkeiten wurde gesucht. Im Ergebnis bleibt festzustellen, dass wir staatlich gesteuerte Eingriffe aktuell nicht für vernünftig halten und uns weiter für politisch realistische Verbesserungen einsetzen werden:

  • Schaffen von steuerlichen Gestaltungsspielräumen
  • Aussetzen von überzogenen Regelungen (z.B.  DVO oder JGS Anlagen)
  • Liquiditätshilfen
  • Prüfung kartellrechtlicher Maßnahmen beim Lebensmitteleinzelhandel
  • Aktive Förderung von Nischen für eine Vermarktungsoffensive

Die Versammlung war sich aber ebenso einig, das Thema Mengenregulierung wieder aufzunehmen, wenn es weitere Erkenntnisse gibt.


mfDanke an Dr. Markus Fahlbusch.
Er stammt selbst aus einem milchviehhaltenden Betrieb im Eichsfeld, hat Landwirtschaft studiert und sich im Rahmen des Studiums intensiv mit dem Milchmarkt beschäftigt: Masterarbeit, wissenschaftlicher Mitarbeiter samt Promotion zum Thema Milchmarkt, gemeinsame Projektgruppe Uni Göttingen mit dem Thünen-Institut milchtrends.de. Heute ist er als Lehrer an der Michelsenschule tätig.